Als mich Axel vor ca. 2-3 Jahren auf die Krokodile in Mexico aufmerksam gemacht hat, war ich Feuer und Flamme, hieraus eine Gruppenreise mit ihm zu machen. Mit ungefähr 2 Jahren Vorlauf, sollte es den Teilnehmern möglich sein, das "Kleingeld" zusammen zu sparen. Als es in die Detailplanung ging und sich immer mehr dazu addierte, kam ich an den Punkt, an dem ich Axel sagte, dass es mir zu teuer werden würde. Ich stieg aus.
Da der Krokodilteil nur für maximal 7 Teilnehmer konzipiert ist, füllte sich die Gruppe relativ schnell. Bis auf einen Platz. Sollte es Schicksal sein? Da ich nicht daran glaube sagte ich mir, es kam wie es kommen sollte. Nach langem hin und her und einer Abmachung mit Axel, meldete ich mich doch an. Äußerst skeptisch fieberte ich dennoch der Reise entgegen. Die Skepsis kam daher, dass ich schon einmal massiv enttäuscht wurde, bei einer Reise dieses finanziellen Kalibers. Doch schon einmal vorne weg. taucherisch das Beste, was ich in knapp 30 Jahren bisher gemacht habe.
Doch eins nach dem anderen.
Wir begannen in Xclac mit typischem Karibiktauchen. Das Tauchen in Xcalac findet immer an der Riffkante parallel zur Küste statt. Das mehr oder weniger steil abfallende Riff bietet die typische Flora und Fauna der Karibik. Viel Schwämme und Gorgonien, In Summe wenig Fisch. Mit etwas Glück sichtet man eine Seekuh. Was bei jedem Tauchgang auffält, sind die eingeschleppten Rotfeuerfische. Herausstechend ist der Tauchplatz bei den Tarpunen. Die bis zu 2m großen Knochenfische kommen dort in einem riesigen Schwarm vor. Friedlich und wenig scheu sind sie ein echtes Erlebnis. Ansonsten war das Tauchen wenig aufregend. Wenn man nicht allzu viel erwartet, wird man die Tauchgänge genießen.
Nach ein paar Tagen war es soweit. Chinchorro. Genauer gesagt Banco Chinchorro. Ein Atoll, welches mit dem Speedboot in ca. 3 Stunden von Xcalac erreicht werden kann und Heimat von ca. 300 amerikanischen Salzwasserkrokodilen ist. Ein paar wenige Fischer leben hier vom Langustenfang. Dabei entwickelte sich eine ganz besondere Beziehung zu den Krokodilen. Von Essens- und Fischresten angezogen, pflegen ca. 20 Krokodile den regelmäßigen Besuch bei den Fischerhütten. Was man hier erleben darf übertrifft vielleicht nicht alles, aber vieles. Und so war es für mich mein persönliches Highlight.
Nach den Krokodilen ging es nicht minder aufregend weiter. Es lagen vier Tage Höhlentauchen in den Cenoten von Tulum vor uns. Viel zu sagen gibt es nicht. Was hier die Natur über Jahrhunderte, vielleicht sogar über Jahrtausende geschaffen hat....unglaublich. Doch leider nur für den ausgebildeten Höhlentaucher.
Wie im Fluge vergingen die 4 Tage und endeten für mich mit einem kleinen Schreck. Beim letzten Höhlentauchgang hatte ich den Eindruck, dass Axel etwas unwohl war. Nach einer Tauchzeit von einer Stunde tauchte ich auf seine Höhe und fragte, ob alles OK sei. Das war nicht so ganz einfach, da die Höhle schon seit mehreren Minuten nur noch maximal 1,5m Höhe im Querschnitt maß. Mit ja bestätigt, tauchten wir weiter. Doch keine 5 Minuten später gab mir Axel das Zeichen für Abbruch. Nach über 100 Minuten Tauchzeit wieder draußen aus der Höhle, übergab sich mein Tauchpartner, wie ich es kaum bei einem anderen Menschen gesehen hatte. Puhhh, das ging nochmal gut.
Durch den eingefangenen Virus musste Axel einen Tag pausieren und verpasste unglaubliches. Wir waren inzwischen in Cancun und starteten früh morgens Richtung Isla de Mujeres. Diese ließen wir links liegen und begaben uns weiter aufs offene Meer gen (Nord-)Osten. Kaum eine halbe Stunde später waren wir am Ziel angekommen. Was soll ich sagen. Auf einer Fläche, keine Ahnung, von 1km² waren zwar ca. 40 Boote, aber mindestens doppelt so viele Walhaie. Einziger Haken an der Sache war, wir durften nur mit Schwimmweste ins Wasser.
Der zweite Tag lief ähnlich ab. Hinzu kamen dutzende von Mantas, die sich an dem reichhaltigen Plankton genauso satt fraßen, wie die Walhaie.
Nach 2 ½ Wochen ging dieser Supertrip zu Ende. Viel zu schnell. Einziger Wermutstropfen war die Reisegruppe. Zumindest ein Teil wusste das uns zugeteilte Privileg, all diese einzigartigen Erlebnisse zu erfahren, nicht zu schätzen.